
Farbe 119 Minuten
Regie:
Bruno Dumont
Darsteller:
David Wissak,
Katia Golubeva
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„Twentynine Palms“ ist ein Beziehungs-Drama. „... In erster Linie eine love story. Eine authentische Reise in das Herzen eines Paares. Wir erfahren die pure Glückseligkeit und gleichzeitig das reine Grauen, die Möglichkeit diese beiden Extreme zu erzeugen: absolutes Vergnügen und totale Gewalt.“ (Bruno Dumont)
Der amerikanische Fotograf David (David Wissak) und seine russische Freundin Katia (Katia Golubeva), brechen nach Twentynine Palms auf, eine kleine Stadt in der kalifornischen Wüste. David hofft dort passende Motive für einen Werbespot zu finden. Schnell verfallen sie in eine alltägliche Routine. Ihre Tage beginnen mit langen Ausflügen, in ihrem Hummer, durch die umliegende Wüste, gefolgt von Erkundungen der Umgebung. Unterwegs sonnen sie sich nackt auf den kahlen Felsen, haben Sex und streiten sich, um dann wieder zurück zu ihrer Basis zu fahren. Dort müssen sie sich mit dem Unmut der Einbewohner der Stadt auseinandersetzen, die über die Anwesenheit der Fremden nicht erfreut sind. Im Motel schauen sie fern, lieben sie sich im Pool und schwelgen in banalen Alltäglichkeiten.
In einer „Schlüsselszene“, beim Essen in einer Raststätte fragt David ob das Eis schmeckt, welches sie bestätigt, nur um es danach wieder zu verneinen. Er regt sich über die fehlende Logik ihrer Aussagen auf, worauf sie mit einem Lächeln reagiert und den sprachlichen Konflikt mit einem „Je t’aime“ entschärft. Im Hintergrund sitzt ein Soldat und David fragt Katia wie sie dazu steht wenn er sich die langen Haare abrasiert, sie antwortet dass sie ihn verlassen würde. Er erkundigt sich danach ob sie Marines nicht mag, sie verneint, sie findet Marines attraktiv.
Eine Unterhaltung die symptomatisch ist. Beide verletzten einander, sie ihn hauptsächlich emotional (in Dialogen oder indem sie sein Statussymbol, den Hummer, zerkratzt), er sie vorwiegend physisch (im Pool zwingt er sie zu oraler Befriedigung bis sie Wasser schluckt). Diese interne Gewalt und Brutalität ihrer Beziehung bricht, in den grausamen letzten Minuten des Films, hervor.
Später, als sie im Motel Fernsehen und sich David zu einer Jerry Springer Sendung selbst befriedigt, in der ein Vater seiner Frau beichtet dass er mit der eigenen Tochter geschlafen hat, kommt Katia hinzu und fragt ihn ob er so etwas auch tun könnte, worauf er, die Hand vom Glied nehmend, empört verneint. Eine seltsame Szene die zeigt, dass das was wir sagen, tun und fühlen verschiedene Dinge sind. Es wirkt als ob es die Angst andeuten soll niemals wissen zu können wer/was man selbst ist, die erschreckende Einsicht über das menschliche Unvermögen zur Selbsterkenntnis.
„Twentynine Palms“ ist ein experimenteller Film, der den Zuschauer, in seiner strategisch minimalistischen Umsetzung, zwingt, sich mit dem abstrakten Hintergrund auseinanderzusetzen und bewusst auf Ablenkung durch starke Narrative- oder Charakter-Entwicklung verzichtet. Es wird unsere Reaktion auf die trivialen Banalitäten einer Beziehung, die in hypnotisch langen Einstellungen, ohne den erlösenden Komfort schneller Schnitte, festgehalten wird, genutzt, um mit unserer Stimmung zu spielen und unsere Erwartung mit dem kontroversen (End)Klimax, zu erschüttern. Eine Aufforderung an den Zuschauer die eigenen Anspannungen und deren plötzliche Verstörung in ihrer Fülle und Komplexität zu erfahren und in Einklang zu bringen. So wie sich Katia und David der Natur bedingungslos stellen, so soll der Zuschauer sich emotional dem Film ausliefern.
Dumont, der Philosoph, der uns das Fundamentale des Daseins durch das Medium des Kinos vermitteln möchte, nutzt den Ort und die Zeit in der seine Geschichten stattfinden vor allem um sich, nicht immer angenehm, dem existentiellen Dilemma unserer Zeit zu widmen.
Doch unterscheidet sich die Ontologie in „Twentynine Palms“ wesentlich von ähnlich minimalistischen Werken wie „Gerry“, denn David und Katia finden auch in der Zivilisation keinerlei Zuflucht; jeder befindet sich dauerhaft in seinem isolierten Selbst. Bestimmt von der Leere und Banalität der instinkthaften menschlichen Existenz, entkommen sie, trotz ihrer Liebe, nicht der Natur. Ein unbewusster Zustand (schizophrener Spaltung) der Verzweiflung, den man durch keine Handlung verändern könnte und dem man nicht entfliehen kann.
Es herrscht der Antagonismus zwischen den Extremen, die immanente Bestialität des Menschen, voller Konflikte zwischen den Geschlechtern, Zivilisation und Natur, Einheimischen und Fremden. So offenbart Nähe zueinander nur die Trennung voneinander, Liebe den Hass, die Unmöglichkeit einer Einheit zwischen den Polaritäten.
Review by Maddox
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